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Moralische Bedenken

Der Dialog zwischen Patient*innen und medizinischem Fachpersonal kann ein guter Weg sein, um Fragen zu beantworten und Missverständnisse bei impfzögerlichen Patient*innen zu klären. In solchen Gesprächen kann es hilfreich sein, erst einmal zu verstehen, warum eine Person zögert, sich impfen zu lassen. Diesen tieferliegenden Grund bezeichnen wir als Einstellungsursache [engl. "attitude root"]. Die Einstellungsursachen beruhen auf tiefenpsychologischen Faktoren wie etwa das Grundmaß an Vertrauen oder Misstrauen einer Person. Diese Faktoren formen oder begrenzen wiederum die individuellen Überzeugungen und Einstellungen der Person.

Auf dieser Lernplattform finden Sie Erklärungen zu den häufigsten Einstellungsursachen und wie sich diese in den Argumenten von impfskeptischen Personen äußern können. Außerdem werden einige der häufigsten Themen im Zusammenhang mit den einzelnen Einstellungsursachen aufgezeigt, so dass Sie diese gezielt ansprechen können.

Wenn wir verstehen, warum Patient*innen zögern, können wir ihnen empathischer begegnen. Einfühlungsvermögen ist ein wichtiger Bestandteil von Kommunikation. Gegenüber Patient*innen können wir Empathie zeigen, indem wir die Gründe für ihre Sorgen berücksichtigen. Wir können zum Beispiel anerkennen, dass sich Regierungen in manchen Fällen als unzuverlässig erwiesen haben. Diese Lernplattform liefert Ihnen weitere Beispiele, wie Sie auf typische Argumente der jeweiligen Einstellungsursachen reagieren können. Mithilfe dieser Beispiele können Sie besser verstehen und nachempfinden, was Ihre Patient*innen von Impfungen halten.

Schlussendlich finden Sie auf dieser Lernplattform passende Widerlegungen für gängige Argumente und Fehlannahmen, die Ihre Patient*innen haben könnten. Diese Gegenargumente berücksichtigen die mutmaßliche Einstellungsursache und versuchen Fehlannahmen der Person zu korrigieren, ohne deren individuelle psychologische Veranlagung aus dem Blick zu verlieren.

Manche Menschen haben das Gefühl, dass Impfungen ihrer moralischen Einstellung widersprechen. In ihrer Wahrnehmung verleiten Impfungen zu unmoralischem Verhalten oder sie denken, dass Impfstoffe auf unmoralische Weise entwickelt wurden.

Moralische Bedenken unterscheiden sich von religiösen Bedenken. Moral kann zwar auf religiösen Überzeugungen basieren, man muss jedoch nicht zwingend gläubig sein, um Moralvorstellungen zu entwickeln. Zum Beispiel können Menschen aus moralischen Gründen gegen Abtreibung sein, ohne sich auf religiöse Überzeugungen zu berufen.

Moralische Einwände gegen Impfungen werden oft im Zusammenhang mit Sexualität erhoben. So sehen manche Menschen etwa den Impfstoff gegen das sexuell übertragbare Humane Papillomavirus (HPV) als Anreiz für sexuelle Aktivitäten.

Moralische Bedenken können auch im Zusammenhang mit der Verwendung von fötalen Zelllinien bei der Impfstoffherstellung oder der angeblichen Misshandlung von Tieren während der Impfstoffentwicklung aufkommen.

Unethische Experimente

Impfstoffentwicklung basiert auf unfreiwilligen Experimenten, Versuchen an Kindern oder Tierquälerei.

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Sexuelle Freizügigkeit

Die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) verleitet junge Menschen zu sexueller Aktivität.

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Gesundheit ist kein Geschäft

Pharmazeutische Gewinne sind unmoralisch.

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Schlechte Eltern

Eltern, die ihr Kind durch Impfungen schützen wollen, handeln unmoralisch.

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Anti-Utilitarianismus

Es ist moralisch verwerflich, einzelne Menschen zugunsten von vielen zu opfern.

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Abtreibungsgegnerische Positionen

Die Verwendung von Zellen oder Gewebe von abgetriebenen Föten zur Herstellung von Impfstoffen ist moralisch verwerflich.

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