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Wenn genug Menschen geimpft sind, muss ich mich nicht mehr impfen lassen.
Sich impfen zu lassen, ist eine prosoziale Handlung. Eine Impfung schützt nicht nur die Person, die sich impfen lässt, sondern auch die gesamte Gemeinschaft (durch Herdenimmunität). Wenn sich fast alle impfen lassen und Herdenimmunität erreicht wird, könnten sich Einzelne auf den Schutz der Geimpften verlassen.
Manche Menschen glauben, dass sie vom Verhalten anderer profitieren können, ohne selbst Unannehmlichkeiten und Risiken auf sich nehmen zu müssen. Experimente und Beobachtungsstudien haben gezeigt, dass diese Art von Trittbrettfahren auch in Bezug auf Impfungen auftritt.
Solche "Trittbrettfahrer" sehen es möglicherweise als gerechtfertigt an, ihre eigenen Interessen und die Interessen ihrer Kinder vorne anzustellen. Sie nehmen die Welt als individualistisch und wettbewerbsorientiert wahr und behaupten, dass ohnehin alle nur auf sich selbst achten.
Bei diesem Thema besteht ein Verständnis dafür, dass Nichtimpfen ein Risiko darstellt und wir Herdenimmunität brauchen, um uns vor Krankheiten zu schützen. In diesem Fall wollen Einzelpersonen den Vorteil der Herdenimmunität jedoch ausnutzen: Sie ziehen es vor, dass andere das geringe Risiko einer Impfung auf sich nehmen, um Herdenimmunität zu erreichen. Sich selbst oder ihre Kinder möchten sie nicht impfen lassen.
Typischerweise geht es in Argumenten um den Schutz des eigenen Kindes. Der Gedanke, sich selbst impfen zu lassen, um auch andere zu schützen, wird abgelehnt. Häufige Argumente lauten entsprechend:
Es ist verständlich und sehr menschlich, dass Menschen in erster Linie an sich selbst und ihre Angehörigen denken. Die Versuchung ist groß, sich auf den Impfschutz der anderen zu verlassen und von der Herdenimmunität zu profitieren. Es ist für uns alle schwierig, Entscheidungen zu treffen, die scheinbar nur anderen zugute kommen.
Der Dialog zwischen Patient*innen und Fachleuten des Gesundheitswesen ist am erfolgreichsten, wenn er von Empathie geleitet wird. Es ist wichtig, Patient*innen die Möglichkeit zu geben, ihre Einstellung zu erklären und Verständnis dafür zu zeigen. Deshalb müssen wir verstehen, welche Ursachen hinter den geäußerten Meinungen stecken. Die Ursache für die Einstellung einer Person nachzuvollziehen, bedeutet nicht, dass wir mit allen Einzelheiten ihrer Argumente einverstanden sein müssen. In diesem Fall können wir Folgendes anerkennen:
Es ist verständlich und sehr menschlich, dass Menschen in erster Linie an sich selbst und ihre Angehörigen denken. Die Versuchung ist groß, sich auf den Impfschutz der anderen zu verlassen und von der Herdenimmunität zu profitieren. Es ist für uns alle schwierig, Entscheidungen zu treffen, die scheinbar nur anderen zugute kommen.
Wenn wir uns nicht impfen lassen, gefährden wir damit auch unsere eigene Sicherheit. Impfungen senken die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns mit einer Krankheit anstecken und reduzieren zudem das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs. Wenn es zur Norm wird, sich selbst nicht impfen zu lassen und von der Herdenimmunität zu profitieren, werden letztlich nicht genug Menschen geimpft, um überhaupt Herdenimmunität zu erreichen - oder es würde sehr lange dauern. In diesem Fall wären wir alle weiterhin von der Krankheit bedroht. Daher ist es also in unserem eigenen Interesse, die Möglichkeit einer Impfung zu nutzen und dadurch unser eigenes Risiko zu senken.
Zusätzliche Informationen:
Wissenschaftliche Quellen: